Ernährung nach TCM in der Stillzeit

Auf was sollte die stillende Mutter achten? Was ist für Mutter und Kind am bekömmlichsten?

Der erste und wichtigste Tipp ist:

Hauptsächlich warme, gekochte Speisen essen
Kaltes Essen aus dem Kühlschrank und kalte Getränke, rohes Obst und Gemüse sowie Brotmahlzeiten sind nach TCM schwer bekömmlich und kühlen den Körper ab. Für den freien Fluss der Muttermilch ist aber Wärme notwendig, da Kälte zu Stauungen führt.

Weitere Tipps:

Saftig essen
Ideal ist zum Beispiel ein Apfelmus, das man sich gut vorkochen kann und vor dem Essen etwas erwärmt (auf dem Herd, nicht in der Mikrowelle). Dieses ist gleichzeitig süß und leicht erfrischend.
Außerdem sind gut: Gemüsesuppen, Eintöpfe und Breie wie Haferflockenbrei oder Grießbrei.

Blut aufbauen und stärken
Für die stillende Mutter ist es wichtig, den Blutverlust von der Geburt wieder auszugleichen. Unterstützen Sie ihren Körper bei der Blutbildung mit roten Nahrungsmitteln (Rote Bete, rote Rüben, rote Karotten, rote Beeren, etc.) und/oder essen Sie regelmässig Blutwurst, wenn Sie die mögen.


Abwechslungsreich essen
Essen Sie so abwechslungsreich wie möglich, denn die Aromakomponenten gehen in die Muttermilch über und gewöhnen Ihr Kind an viele verschiedene Geschmäcker.

(Spargeln, Rhabarbern, Zwiebeln und Knoblauch verändern den Geschmack der Muttermilch und können zum Trinkstreik des Babys führen. Aber auch hier reagiert nicht jedes Baby gleich.)


Folgende Nahrungsmittel helfen besonders bei der Bildung der Muttermilch:
Eier, Hühnersuppe (besonders gut die ersten Wochen nach der Geburt, da sie das Blut stärkt und die Mutter kräftigt), rote Beeren, rote Rüben, grüne Blattgemüse, Vollkornreis, Karotten, roter Traubensaft, Rosinen, Datteln.


Das sollte eher gemieden werden
Bestimmte Nahrungsbestandteile wirken hemmend auf die Milchbildung. Dazu gehören Kräuter wie Petersilie, Salbei oder Pfefferminze (auch in Form von Tee).
Zu meiden sind ausserdem zu viel scharfe Gewürze und zu viele bittere Getränke wie Kaffee oder Schwarztee, diese können der Milchbildung schaden.
Und ganz allgemein sollte natürlich der Konsum von raffiniertem Zucker möglichst eingeschränkt bleiben.


Förderlich gegen Blähungen
Förderlich dagegen sind (immer in vernünftigen Mengen) Kreuzkümmel, Anis, Kümmel, und Fenchelsamen, die sich auch in den so genannten Milchbildungstees finden, ausserdem Ingwer, Koriander Kardamom, Kurkuma, Paprikapulver und Sternanis. Diese Gewürze lassen sich sogar gezielt einsetzen, wenn Ihr Baby unter Blähungen leidet

Und der letzte Tipp:

Viel trinken
Was bedeutet viel? Das hängt davon ab, wie man sich ernährt. Bei trockener Nahrung wie z.B. Brot sowie salziger Nahrung wie Wurst oder Fastfood braucht man mehr Flüssigkeit als bei einer saftigen Ernährung mit viel Suppe.
Richtwert: ca. 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Der Durst zeigt auch an, ob man etwas braucht. Ein Tee, der die Muttermilch stärkt, ist der Anis-Kümmel-Fenchel-Tee, der noch besser wirkt, wenn die Gewürze frisch gemörsert werden.


Nahrungsmittel-Tabelle
Hier können Sie kostenlos unsere Nahrungsmittel-Tabelle nach den 5-Elementen als PDF herunterladen. In dieser Tabelle können Sie auch ablesen, welche Nahrungsmittel erhitzend, erwärmend, neutral, erfrischend oder kühlend wirken.
(Diese Wirkung im Organismus wird sich über die Muttermilch auch auf das Baby übertragen).

ernaehrung-5-elemente-lebensmittel-tabelle.pdf

Und noch ein allerletzter Tipp:

Schränken Sie sich trotz allen Ernährungs-Tipps nicht zu sehr ein!
Verlassen Sie sich auf Ihren Instinkt und Ihr Bauchgefühl :-)
Und hören Sie auf Ihr Baby - es kann zwar noch nicht sprechen, kommuniziert aber trotzdem mit Ihnen, wenn ihm etwas nicht passt :-)

Jetzt wünsche ich allen jungen Eltern viel Freude mit ihren Säuglingen :-)



Rolf Kirchhofer

Rolf Kirchhofer
Qi-Therapeut
Dipl. Akupressurtherapeut TCM
079 830 90 66
(wenn besetzt rufe ich Sie zurück)

rolf@bodyfit-laufen.ch

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